SEFRA e.V. sensibilisierte an der FOS/BOS Aschaffenburg für häusliche und digitale Gewalt

Kürzlich besuchte SEFRA e.V. als offizieller Kooperationspartner unsere Schule und hielt einen aufschlussreichen Vortrag über häusliche und digitale Gewalt. Die Schülerinnen und Schüler der Vorklassen erfuhren, welche Formen häusliche Gewalt annehmen kann, wie sie sich äußert und welche Unterstützungsmöglichkeiten es für Betroffene durch SEFRA e.V. gibt. Besonders eindrücklich wurde vermittelt, dass Gewalt oft schleichend beginnt und nicht nur körperlich, sondern auch psychisch, emotional, ökonomisch oder in sexualisierter Form ausgeübt werden kann.

Häusliche Gewalt wird zu 70 Prozent von Männern ausgeübt und reicht von Drohungen, Demütigungen und sozialer Isolation bis hin zu körperlicher und sexualisierter Gewalt. Unabhängig von der Form der Gewalt geht es den Tätern immer um Macht und Kontrolle. Die Opfer kommen aus allen sozialen Schichten, weisen unterschiedliche Bildungsniveaus sowie verschiedene kulturelle Hintergründe auf.

Ein weiterer Schwerpunkt war die digitale Gewalt, die durch technische Möglichkeiten eine steigende Tendenz aufweist. Themen wie Cybermobbing, Doxing, Hate Speech, Cybergrooming, Cyberharassment, Identitätsdiebstahl, Deepfake (Porn), Sextortion, Revenge Porn, Schönheitsideale, Sexting, das unerlaubte Verbreiten von Bildern oder die Kontrolle durch digitale Überwachung wurden genauer thematisiert. Die Seite “Handysektor”, ein Angebot der Landesanstalt für Kommunikation (LFK), liefert hierbei einen wertvollen Beitrag, sich über Warnsignale zu informieren, diese zu erkennen und zu wissen, wo man im Ernstfall Hilfe finden kann.

Im Anschluss an den Vortrag wurden zwei geschlechtergetrennte Workshops angeboten, in denen sich die Schülerinnen und Schüler mit den eigenen Grenzen auseinandersetzten. Hierbei lernten sie die individuellen Grenzen zu spüren sowie mit welchen Methoden sie diese setzen und letztlich auch wahren können. In diesem geschützten Raum bestand auch die Möglichkeit, unterschiedliche Erfahrungen der Jugendlichen zu besprechen und Unsicherheiten zu äußern.

Geleitet wurde die Veranstaltung durch die Mitarbeiterin von SEFRA e.V., der Sozialpädagogin Frau Chieppa. SEFRA e.V. engagiert sich seit vielen Jahren in der Präventionsarbeit an Schulen. Durch Vorträge und Workshops werden Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren über häusliche Gewalt, Gewalt in Teenager-Beziehungen und sexualisierte Gewalt informiert. Ziel ist es, junge Menschen zu befähigen, Beziehungsgewalt zu erkennen, sich davor zu schützen und gewaltfreie Handlungsmöglichkeiten zu erlernen.

Die Veranstaltung bot den 10. Klassen wertvolle Reflexionsmöglichkeiten und sensibilisierte sie für die Bedeutung eines würdevollen Umgangs miteinander. Wir bedanken uns herzlich bei SEFRA e.V.  und ganz besonders bei Frau Chieppa für den Besuch sowie für diesen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Prävention! Weiterhin bedanken wir uns bei Herrn Ebert. Der Sozialpädagoge, der in der Fachabteilung Gewaltprävention bei Die Brücke e.V. tätig ist, ermöglichte durch sein Mitwirken, dass auch ein Workshop für die Schüler stattfinden konnte.

A. Bauer und E. März