Am Montag, den 21. Oktober 2024, ging es los: Unsere Klasse, die 10q, ist mit dem Zug von Aschaffenburg nach Dachau gefahren. Mit Koffern, Vorfreude und ein bisschen Unsicherheit über das, was uns erwartet, sind wir in die Woche gestartet.
Nach der Ankunft in dem Max Mannheimer Haus in Dachau haben wir erstmal unsere Zimmer bezogen. Doch wir waren nicht alleine – eine Gruppe tschechischer Schüler war ebenfalls mit dabei. Die Begegnung fand nämlich im Rahmen des Deutsch-tschechischen Jugendaustausches „Geschichte für Demokratie“ statt. Danach ging es direkt zum ersten Treffen mit der tschechischen Gruppe. Es war spannend, neue Leute kennenzulernen, aber auch eine kleine Herausforderung: Die Woche über sprachen wir fast mehr Englisch als Deutsch. Mit ein paar Kennenlernspielen wurde die anfängliche Unsicherheit schnell abgebaut, und die Stimmung wurde sofort aufgelockert.
Die Woche war vollgepackt mit Erlebnissen. Natürlich stand der Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau im Mittelpunkt. Unser Guide Tizian hat uns die Geschichte sehr eindrücklich und lehrreich erklärt und veranschaulicht. Die Öfen im Krematorium, die Häftlingsuniformen und die Baracken – all das hat uns sehr bewegt. Es war erschreckend, die Orte des Geschehens mit eigenen Augen zu sehen. Zurück in der Jugendherberge haben wir oft darüber gesprochen, was wir gesehen und gefühlt haben. Diese Gespräche haben uns geholfen, das Ganze besser zu verarbeiten.
Ein weiteres Highlight war unser Tagesausflug nach München. Wir haben zuerst das NS-Dokumentationszentrum besucht, wo wir noch mehr über den Nationalsozialismus gelernt haben. Danach hatten wir Freizeit in der Stadt. In kleinen Gruppen sind wir durch München gelaufen, haben ein bisschen geshoppt und die Atmosphäre genossen. Es war schön, nach den ernsten Momenten der Woche auch mal abzuschalten und einfach Spaß zu haben.
Die Abende in der Jugendherberge waren immer etwas Besonderes. Wir haben getanzt, Gemeinschaftsspiele gespielt und sogar ein kleines Theaterstück auf die Beine gestellt. Diese Abende haben uns als Klasse noch enger zusammengeschweißt. Auch das Essen war super und wir waren immer satt und zufrieden.
Warum aber diese Reise? Es ging darum, die Geschichte des Nationalsozialismus nicht nur aus Büchern zu lernen, sondern auch direkt vor Ort zu erleben. Wenn man an diesen historischen Orten steht, fühlt man die Vergangenheit ganz anders. Diese Eindrücke sind viel intensiver und haben uns nachhaltig geprägt.
Am letzten Tag gab es noch eine Feedback-Runde, die für viele von uns ein Highlight war, weil jeder jedem nette Worte mit auf dem Weg gegeben hat. Dies hat uns gezeigt, wie viel uns diese Woche bedeutet hat.
Was bleibt? Wir haben als Klasse eine starke Gemeinschaft aufgebaut, neue Freundschaften geknüpft und die anderen besser kennengelernt. Der deutsch-tschechische Austausch war eine tolle Gelegenheit, nicht nur, um eine andere Kultur zu erleben, sondern auch über den Tellerrand hinauszuschauen. Dachau war für uns alle eine ganz besondere Erfahrung, die wir sicher nie vergessen werden.
Text: Selina Harris und Aridon Sadiku (10q)
Bilder: Selina Harris und Sylvia Münch