Südlich von Aschaffenburg befindet sich ein ökologischer Schatz, das 300 ha große
Naturschutzgebiet bei Schweinheim. Früher nutzte das Militär einen Teil der Fläche als
Übungsplatz, heute dient der Bereich seltenen Tieren und Pflanzen als Rückzugsgebiet. Da auf den
Flächen nie gedüngt wurde, haben sich viele auf Offenland spezialisierte Pflanzen ausgebreitet und
diese ziehen wiederum seltene Tiere wie den Wiesenknopf-Ameisenbläuling Schmetterling, den
Feuersalamander und das Schwarzkehlchen an. Auf diese Seltenheiten weisen nun die von den
Klassen neu montieren Infotafel hin.
Jedoch ist ein regelmäßiges Eingreifen erforderlich, um die drohende Verbuschung aufzuhalten.
Würde die Fläche zuwachsen, würden damit viele der seltenen Arten dort verschwinden. Aber
besser als jeder Rasenmäher schaffen es die Przewalski-Wildpferde, Heckrinder und Schafe, den
Bewuchs in Schach zu halten. Nicht nur gestaltet ihr ungleichmäßiges Fraßbild ein Mosaik in der
Landschaft, sondern der Nachwuchs der Wildpferde wird nach und nach ausgewildert, um die
Wildtierpopulation in ihrer Heimat, der Mongolei, zu stabilisieren.
Doch wo die Tiere an ihre Grenzen stoßen, springen die rund 60 Schülerinnen und Schüler ein: Gehölz wird auf
der Fläche zurückgeschnitten, vor allem die Robinie. Sie stammt ursprüngliche aus Nordamerika
und stört hier die Flora: die stachelige und zum Verzehr giftige Baumart bindet über
Wurzelknöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden und zerstört somit Magerrasen wie in
Schweinheim. Einmal gesichtet hat sie jedoch gegen die Schülerinnen und Schüler keine Chance, wird
abgeschnitten und zum Weg getragen. Dort wird sie später aufgeladen und von der Fläche gefahren,
Problem gebannt. Allerdings ist die Pflanze sehr wuchsfreudig und wird in den nächsten Jahren
wieder austreiben, hier ist die Beharrlichkeit weiterer Schulklassen im Sommer 2026 gefragt, um
das nationale Naturerbe bei Schweinheim weiterhin zu sichern.
Die zuständige Bundesförsterin Stephanie Pollmeier zeigt sich sehr begeistert über das große
Engagement und freut sich über die Fortsetzung der Zusammenarbeit.
Andreas Reble