Wir, die Schüler aus dem internen Praktikum (Elektro und Metallwerkstatt) der Klassen 11aT / 11cT trafen uns am Morgen des 6. Juni um 9:15 Uhr vor dem, sich in der Großostheimer Straße in Nilkheim befindenden, Werk 2 am Werkstor 1 des Gabelstaplerherstellers Linde.
Unter Begleitung von Herr Fally meldeten wir uns kurz an und wurden über das Werksgelände in einen Konferenzraum geführt. Nach der offiziellen Begrüßung folgte eine umfangreiche Präsentation von zwei Dualstudenten von Linde mit allgemeinen Informationen zum Unternehmen und über die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten bei Linde Material Handling. Im Werk 2 findet nur die Montage selbst und keine Produktion statt.
Somit bekamen wir eine ziemlich detaillierte Führung von vier dort arbeitenden Auszubildenden. Aufgrund der Sicherheitsbestimmungen erhielt jeder Schüler eine Warnweste. Wir wurden in zwei etwa gleichgroße Gruppen aufgeteilt und je zwei Azubis leiteten uns über das ca. 275.000km² große Gelände.
Zuerst zeigten sie uns die Metallwerkstätten – in welchen unter anderem die allgemeine Metallausbildung stattfindet – mit Werkbänken und allerlei Maschinerie wie Säulenbohrmaschinen, Drehmaschinen und Fräsmaschinen. Dort werden dann beispielsweise als Teil der Ausbildung Modelgabelstapler aus Metall und Kunststoff gefertigt. An einigen Ecken standen Ausstellungsstücke wie ein zur Hälfte aufgetrenntes Gabelstaplergetriebe mit beobachtbarer Funktionsweise, ein selbst entwickelter VR-Schweißsimulator zur Übung vom Schweißen eines Rahmens, oder ein komplett restauriertes Exemplar des ersten Linde Gabelstaplers.
Folglich kamen wir zu den Werkshallen. Von draußen ließ sich schon einiges erahnen als wir an offenen Toren und Gassen der Hallen vorbeiliefen und immer mal wieder ein Stapler vorbeihuschte. In den Hallen herrscht ständiger Staplerverkehr, was das Benutzen der gekennzeichneten Fußwege unvermeidlich macht. Angefangen mit dem Fahrgestell in welches das aus Gusseisen bestehende Gegengewicht eingesetzt wird. Dies ist meist rot gefärbt. Die Form, Farbe und Ausführung variiert jedoch je nach Kundenwunsch, der ganz persönlich sein kann. Beispielsweise bestellte die Schweizer Armee einst ca. 30 Stapler in Camouflage-Lackierung. Weiße statt den üblichen schwarzen Reifen für innengelegene Industrieböden sind ebenfalls möglich. Sie laufen also nicht einfach so vom Band, sondern sind, den Ansprüchen des Kunden entsprechend, zugeschnitten. Auf der Produktionsstraße wird jedes Fahrzeug von einer Station zur nächsten gefahren. So wird folglich die Antriebsachse, die Lenkachse mit eigenem E-Motor, das Führerhaus, der Sitz, das Armaturenbrett, die Scheiben, sonstige Aufbauten wie Umgebungsscheinwerfer auf dem Dach und letztlich der Hubmast mit Gabelträger und -zinken alles an eigenen Stationen montiert. Zuletzt kommt das fertiggestellte Hubfahrzeug auf den eigenen Teststand und wird ausgiebig auf Mängel untersucht.
Nach der Führung fanden wir uns wieder im Konferenzraum ein. Wir bedankten uns herzlich bei den Azubis für die ausführliche und tolle Werksführung, gaben die Warnwesten wieder ab, erhielten Infomaterial zur Ausbildung und Studium bei Linde und wurden dann verabschiedet. Auf dem Weg zum Ausgang stellten wir uns zum Abschluss nebeneinander auf und schossen ein Gruppenfoto. Schließlich meldeten wir uns am Werkstor 1 ab und wir wurden offiziell entlassen.
Autor: Phileas Hassel – Klasse 11aT